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Ein unangenehmes Druckgefühl im Ohr, das einfach nicht verschwinden will, kann sehr störend sein. Viele Menschen erleben dies – aber die Ursachen sind vielfältig, und die Behandlung hängt stark davon ab, was den Druck verursacht. Dieser Artikel beleuchtet mögliche Ursachen, bietet praktische Tipps zur Linderung und erklärt, wann ein Arztbesuch unbedingt notwendig ist.

Mögliche Ursachen für anhaltenden Ohrendruck

Anhaltender Ohrendruck kann verschiedene Ursachen haben, von harmlosen Infekten bis hin zu ernsthafteren Erkrankungen. Oftmals ist eine einfache Erkältung oder eine Allergie der Auslöser. Diese können die Eustachische Röhre (der kleine Verbindungsgang zwischen Ohr und Rachen) verstopfen, wodurch der Druckausgleich im Mittelohr gestört wird. Ähnliche Probleme können nach einem Flug oder Tauchgang auftreten, bedingt durch den plötzlichen Druckunterschied.

Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Druck manchmal tagelang anhält? In solchen Fällen könnten andere Faktoren im Spiel sein, wie zum Beispiel eine chronische Mittelohrentzündung, dauerhafte Allergien oder – in seltenen Fällen – ein Tumor im Ohrbereich. Manchmal ist der anhaltende Ohrendruck nur ein Symptom einer anderen Erkrankung. Eine gründliche Abklärung der Ursache ist daher unerlässlich.

Erste Hilfe: Hausmittel bei akutem Ohrendruck

Bei plötzlich auftretendem Ohrendruck, z.B. nach einem Flug, können diese einfachen Hausmittel Linderung verschaffen:

  1. Gähnen und Schlucken: Diese natürlichen Bewegungen können die Eustachische Röhre öffnen und den Druckausgleich fördern.
  2. Kaugummi kauen oder Bonbons lutschen: Das stimuliert die Muskulatur im Mund- und Rachenraum und kann den Druck reduzieren.
  3. Nasenspülung mit Salzlösung (0,9%ige Kochsalzlösung): Eine sanfte Spülung kann verstopfte Nasengänge befreien und den Druckausgleich erleichtern. Verwenden Sie unbedingt eine sterile Lösung.
  4. Wärme: Eine warme Kompresse auf dem Ohr kann beruhigend und schmerzlindernd wirken.

Wichtig: Diese Hausmittel sind nur bei akutem Ohrendruck sinnvoll. Hält der Druck länger als 2-3 Tage an, oder treten weitere Symptome auf, suchen Sie bitte einen Arzt auf!

Wann ein Arztbesuch dringend notwendig ist

Ein Arztbesuch ist unverzichtbar, wenn der Ohrendruck trotz Hausmitteln anhält oder zusätzliche Beschwerden auftreten, wie:

  • Starke Ohrenschmerzen: Intensive Schmerzen deuten auf eine ernsthafte Erkrankung hin.
  • Fieber: Fieber ist ein Zeichen einer Infektion.
  • Eitriger Ausfluss aus dem Ohr: Eiter weist auf eine Infektion hin.
  • Hörverlust: Ein plötzlicher oder allmählicher Hörverlust erfordert sofortige ärztliche Untersuchung.
  • Schwindel: Schwindel kann verschiedene Ursachen haben, auch Probleme im Innenohr.
  • Ohrensausen (Tinnitus): Ein ständiges Rauschen oder Pfeifen im Ohr.

Ein HNO-Arzt kann die Ursache diagnostizieren und die passende Behandlung einleiten (Medikamente, Operation, weitere Untersuchungen).

Medizinische Behandlung von chronischem Ohrendruck

Bei anhaltendem Ohrendruck führt der HNO-Arzt eine gründliche Untersuchung durch, oft mit einer Otoskopie (Untersuchung des Gehörgangs und des Trommelfells) und gegebenenfalls bildgebenden Verfahren. Die Behandlung hängt von der Ursache ab: Antibiotika bei Infektionen, Allergietherapie bei Allergien, ggf. eine Operation zur Beseitigung von Blockaden oder der Einsatz eines Paukenröhrchens.

Chronischer Ohrendruck und Stress: Der Zusammenhang

Wussten Sie, dass Stress die Eustachische Röhre beeinträchtigen und zu anhaltendem Ohrendruck führen kann? Chronischer Stress beeinflusst die Durchblutung des empfindlichen Gewebes im Ohr und kann die Funktion der Eustachischen Röhre stören.

Symptome: Neben dem Druckgefühl können Schmerzen, Taubheitsgefühl, Hörverlust und Tinnitus auftreten.

Entspannungstechniken zur Stressbewältigung

Da Stress eine wichtige Rolle spielen kann, sind Entspannungstechniken Teil der Behandlung. Probieren Sie aus:

  1. Progressive Muskelentspannung: Gezieltes An- und Entspannen einzelner Muskelgruppen.
  2. Yoga & Meditation: Reduzieren Stress und fördern das Wohlbefinden.
  3. Autogenes Training: Selbsthypnose zur Entspannung.

Zusätzlich: genügend Schlaf, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung unterstützen die Stressbewältigung.

Zusammenfassung

Akuter Ohrendruck kann oft mit Hausmitteln behandelt werden. Anhaltender oder mit anderen Symptomen verbundener Ohrendruck erfordert immer einen Arztbesuch! Suchen Sie einen HNO-Arzt auf, um eine Diagnose zu erhalten und eine wirksame Behandlung zu beginnen. Ihre Gesundheit ist wichtig!